Junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, die etwas für die Gemeinschaft bewegen wollen, können sich in unterschiedlichen Formaten engagieren. JUGEND für Europa setzt im Auftrag der EU-Kommission als Nationale Agentur das Europäische Solidaritätskorps (2018 - 2020) in Deutschland um.
Insgesamt sollen 100.000 junge Menschen bis 2020 von dem neuen EU-Programm profitieren. Das Europäische Solidaritätskorps verfügt über eine Mittelausstattung von 375,6 Mio. Euro für den Zeitraum 2018 bis 2020. Dabei entfallen 90 % auf Freiwilligentätigkeiten und 10 % auf Praktika und Arbeitsstellen.
Das Europäische Solidaritätskorps besteht aus drei Aktionen: Freiwilligentätigkeiten, Solidaritätsprojekten sowie Praktika und Jobs.
Freiwilligendienst:
Mit dem Freiwilligendienst arbeiten und leben junge Menschen in einem gemeinnützigen Projekt im Ausland. Ob in einem Umweltprojekt im Nationalpark, einem Jugendzentrum in einem sozial schwachen Viertel oder einem Flüchtlingsprojekt, die Bandbreite ist groß. Junge Menschen können sich durch den Freiwilligendienst persönlich und beruflich weiter-entwickeln.
Der Freiwilligendienst ist offen für alle Jugendlichen. Der Beteiligung Jugendlicher mit geringeren Chancen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Jugendlichen müssen zum Start 18 Jahre und dürfen nicht älter als 30 Jahre alt sein. In der Regel dauert ein Freiwilligendienst zwischen zwei und zwölf Monaten. Kürzere Projekte ab zwei Wochen sind für Jugendliche mit geringeren Chancen möglich.
Freiwilligenteams:
Der Bedarf an mehr europäischer Solidarität ist groß. Das Europäische Solidaritätskorps bietet einer Gruppe junger Menschen die Möglichkeit, gemeinsam in einem Freiwilligenteam in einem gemeinnützigen Projekt zu arbeiten. Freiwilligenteams dauern zwischen zwei Wochen und zwei Monaten und sind ein Angebot insbesondere für junge Menschen mit geringeren Chancen. Mögliche Einsatzgebiete sind zum Beispiel in einem Umweltprojekt im Nationalpark, einem Jugendzentrum in einem sozial schwachen Viertel oder einem Flüchtlingsprojekt. Ein Team besteht aus zehn bis 40 Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern, die zum Start der Aktivität 18 Jahre alt sein müssen und nicht älter als 30 Jahre alt sein dürfen.
Solidaritätsprojekte:
Bei Solidaritätsprojekten handelt es sich um lokale Initiativen für Europa, die eigenständig von einer Gruppe junger Menschen initiiert und umgesetzt werden. Von interkulturellen Kochevents über Streetart-Projekte zusammen mit jungen Geflüchteten im eigenen Viertel bis hin zu einer Info-Kampagne für Schülerinnen und Schüler für die nächste Europawahl. Durch Solidaritätsprojekte soll die lokale Gemeinschaft positiv verändert werden und Europa von den Bürgerinnen und Bürgern erfahrbar und greifbar gemacht werden. Für die Jugendlichen, die das Projekt umsetzen, wird das Projekt zu einer wichtigen non-formalen Lernerfahrung und sie übernehmen Verantwortung für das Gemeinwohl. Solidaritätsprojekte dauern zwischen zwei und zwölf Monaten und können bei Bedarf administrativ von Organisationen oder inhaltlich von einem Coach unterstützt werden.
Praktika und Arbeitsstellen:
Die Praktika dauern zwischen zwei und sechs Monaten. Durch dieses Engagement sollen praktische und berufliche Erfahrungen erworben und der Übergang in eine Ausbildung oder reguläre Beschäftigung erleichtert werden. Ein grenzüberschreitendes Praktikum, das im Europäischen Solidaritätskorps gefördert wird, hat immer einen Bezug zu Solidarität und Engagement. Arbeitsstellen im Europäischen Solidaritätskorps sind Vollzeittätigkeiten mit Solidaritätsbezug und sprechen gesellschaftliche Bedürfnisse an. Die Angebote sollen durch die Vermittlung berufsrelevanter Kompetenzen die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen befördern. Sie müssen mindestens drei und dürfen höchstens zwölf Monate dauern. Nach den zwölf Monaten endet die Förderung, eine Zusammenarbeit darüber hinaus ist möglich.
Die Qualität der Betreuung und Einbindung junger Menschen steht an erster Stelle. Alle Organisationen, die junge Menschen im Europäischen Solidaritätskorps betreuen, werden vorher geprüft und erhalten ein Qualitätssiegel erhalten. Mit dem Qualitätssiegel verpflichten sich Organisationen die Grundsätze des Europäischen Solidaritätskorps einzuhalten. Alle Organisationen, die Projekte durchführen möchten, verpflichten sich, sichere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu gewährleisten sowie angemessene Schulungen und Unterstützung zu bieten und den Teilnehmenden ihre Aktivität zu bescheinigen. Das Qualitätssiegel wird für Organisationen im Rahmen von Freiwilligentätigkeiten sowie Praktika und Arbeitsstellen vergeben. Darüber hinaus bietet das Europäische Solidaritätskorps allen Jugendlichen im Rahmen von Freiwilligendiensten sowie Praktika und Arbeitsstellen ein pädagogisches Begleitprogramm, das sie vor, während und nach ihrem Einsatz unterstützt.
Näheres zum neuen EU-Förderprogramm „Europäisches Solidaritätskorps“ steht in einem Factsheet unter www.solidaritaetskorps.de zur Verfügung.
Claudia Zempel
Dezernentin
- Dezernat 4 -
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e-Mail:
claudia.zempel@
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